Ein Jahr ohne Opa Belgien – aber niemals ohne Erinnerung


Opa Belgien und ich


30. Juli 2025


Heute ist ein ganz besonderer Mittwoch.


Heute denke ich an Opa Belgien. Vor genau einem Jahr ist er über die Regenbogenbrücke gegangen – aber vergessen hab ich ihn nie.
Dafür war er einfach zu besonders.

 



Opa hatte so seine Rituale. Zum Beispiel Mittagsschlaf. Im Garten. Auf dem Tisch. Ja, wirklich – Menschen machen manchmal komische Sachen.
Und weil ich ein sehr sozialer Typ bin, hab ich mich einmal einfach dazugelegt. Auf den Tisch. Auf seine Füße. War gemütlich. Ich fand’s nett, Opa… naja… war überrascht.

 

Überhaupt war Opa immer überrascht, wenn ich irgendwo auftauchte, wo eigentlich kein Hund sein sollte. Mama hat ihm zig Mal gesagt: „Lass nix Essbares rumliegen – der kommt überall hoch!“
Tja. Eines Tages hatte Opa nicht dran gedacht. Ich schon.
Ein Festtag für mich – ein Schock für ihn.

 

Mein ich-will-das-jetzt-Bellen – hoch, schrill, unüberhörbar – hat Opa regelmäßig fast vom Stuhl fallen lassen. Ich mein’s ja nur gut. Kommunikation ist wichtig!

 



Morgens bin ich oft zu ihm ins Schlafzimmer geschlichen. Oder eher gestürmt. Ich wollte ihm einen Guten-Morgen-Schmatzer geben – ganz liebevoll, mit Schwung.
Aber Opa hat immer geschimpft: „Nicht auf mein Bett!“

Also ehrlich… Zu Hause darf ich das doch auch! Warum machen Menschen da Unterschiede?

 

Ach ja, einmal hat Opa im Garten einen riesigen Holzhirsch gestrichen – und ich wurde geschickt, um nach dem Rechten zu sehen.

Das Ergebnis? Ich kam mit lauter braunen Flecken im Fell zurück. Kunst ist eben Geschmackssache. 



Und dann diese Sache mit dem Wohnzimmer: Opa war streng, wenn’s um seine Couch ging.
Einmal hat er sogar die Sitzbank hochgeklappt, damit ich mich nicht drauflegen kann.


Tja… da hab ich mich halt einfach in den Holzkasten unter der Bank gelegt.
Was soll ich sagen? Top Service.



Und dann war da noch Max. Der wohnte bei Opa. Schon älter, sehr ruhig, so ein Gentleman-Hund.
Ich? Jung, wild, voller Ideen und Tatendrang.
Unsere erste Begegnung war… sagen wir: spannend.
Ich wollte spielen, Max wollte seine Ruhe – das Resultat: eine kleine Meinungsverschiedenheit.

Aber später wurden wir doch noch Freunde. Ehrlich jetzt.

 



Im Frühling ist Max auch gegangen. Ganz still und würdevoll.
Und weißt du was? Ich bin sicher, er ist jetzt wieder bei Opa.


Die zwei liegen bestimmt gerade irgendwo in der Sonne – Opa mit seinem geliebten Kaffee auf dem Gartentisch, Max zu seinen Füßen.
Und wenn ich ganz genau hinspüre, dann glaube ich, sie denken auch manchmal an mich.

 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0