
Wie ich mein Rudel fand (und sie mich)
23. Juli 2025
Wie ihr vielleicht schon gesehen habt, hat Mama unser Kennenlernen in den letzten Tagen in ihrem Blogbeitrag verfasst.
War ganz nett geschrieben, wirklich. Sehr emotional, sehr menschlich.
Aber jetzt erzähle ich euch mal, wie es wirklich war.
Aus meiner Sicht. Der Sicht eines leicht skeptischen, aber unfassbar gut aussehenden Tierschutzhundes, der plötzlich zwei Zweibeinern gegenüberstand, die irgendwas von „Für immer“ murmelten.

Der Tag, an dem alles anders wurde
Es war der 1. Mai 2020.
Feiertag. Frische Luft.
Und ich war bei einer Pflegefamilie irgendwo in Oberösterreich.
Ich lag gerade ganz gechillt auf meiner Matratze, ließ mir die Sonne auf den Bauch scheinen und versuchte, die Geräusche um mich herum auszublenden und die Katzen, vor allem die Katzen. Ich hatte da schon eine gewisse Routine: ruhig bleiben, cool tun, aber die waren echt nervig. Egal, jedenfalls wurde ich abgelenkt, als ein Auto auf den Hof fuhr.
Dann kamen die beiden: Ein Mann und eine Frau.
Er mit ruhiger Stimme, sie mit so leuchtenden Augen, als wäre Weihnachten und Welpen-TV gleichzeitig. Ich dachte nur: Okay, die haben was vor.
Also hab ich meinen besten „Ich bin ganz lieb und ein kleines bisschen durchgeknallt“ - Blick aufgelegt. Und siehe da – sie haben’s geschluckt!
Sie wollten mit mir aufs Feld. Ich also: na gut, Joker, sei professionell.
Ich tat so, als würde ich brav spielen – Teamplayer und so. Sie war ganz verzückt, er noch ein bisschen skeptisch.
Und dann: Dieses blöde Stöckchen.
Die haben’s immer wieder geworfen, wie besessen.
Und ich? Ich hab’s geholt. Natürlich. Nicht, weil ich Stöckchen mag – ich find die eigentlich völlig überbewertet. Aber ich wollte Eindruck
schinden. Und – Hand (Pfote?) aufs Herz – die hatten richtig gute Leckerchen dabei.
Ich glaube, denen hätte ich den Adoptionsvertrag blind hunderschrieben.
Und dann… dann sind sie einfach wieder gefahren.
Ich stand da, meine Ohren leicht hängend, und dachte: Na toll. Das war's wohl wieder.
Ich wusste ja nicht, ob wir uns nochmal sehen würden.
Aber irgendwas in mir – vielleicht mein sechster Schnüffelsinn – flüsterte:
Das war nicht das Ende. Das war der Anfang.
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Daniela (Mittwoch, 23 Juli 2025 12:28)
Sehr berührend u mit viel Herz in jeder Zeile!